Gemeindehaus "Zu den fünf Kirchen"
Das Gemeindehaus in der Schloßstraße ist der Treffpunkt für die vielen Gruppen unserer Kirchengemeinde, bietet Gesprächs- und Feiermöglichkeiten, ist mit dem Gemeindebüro Anlaufstation für viele Besucher und auch als mietbarer Raum sehr gefragt. Kindergruppen, Krabbelkreise, Konfirmanden und Jugendliche und Bandmusiker*innen in ihrem eigenen Keller, kleine und große Chorsänger*innen, Senioren, Gestaltungskreis, Bibel im Gespräch, eine Malgruppe, Vorbereitungskreise, der Gemeindekirchenrat, Pizzabäcker*innen, Gartenfreunde, Trauernde, Taufgesellschaften, der Hospizdienst, die Diakonie, Mitgliederversammlungen der Evang. Grundschule, Dienstberatungen, Gemeindebriefverteiler, Kaffeekocher*innen, Reinigungskräfte, Hochzeitsfeiern, Gebetsgruppen, Touristen, das Café International, Umweltgruppen, Adventsfeiern, Pflegediensttreffen, Bauberatungen, Konvente und noch viel, viel mehr findet ein Zuhause in diesem vielseitigen Gebäude. Und noch einige Mieter dazu. Und Büros.
Begonnen hat die Planung für dieses Haus schon 1984. Es sollte Ersatz geschaffen werden für die Kirchen und kirchlichen Gebäude in jenen Orten um Delitzsch, die der Braunkohle weichen mussten. Viele Bewohner sind in unsere Stadt umgesiedelt worden und brauchten einen Treffpunkt. Zudem waren die Gemeinderäume der Kirchengemeinde in schlechtem Zustand. Es brauchte noch 10 Jahre und die Wende, bis der Bau in der Schloßstraße beginnen konnte. Der Name „Zu den fünf Kirchen“ steht für die Sakralbauten und Friedhöfe und die vielen Tränen und Abschiedsschmerzen der Orte: Paupitzsch, Lössen, Döbern, Werbelin und Seelhausen.
In den Anfangsjahren gab es regelmäßige Angebote für Betroffene im Gemeindehaus. Die große Not hat sich mit den Jahren gegeben, zu den Gottesdiensten und Treffen am Paupitzscher Kreuz aber kommen die Erinnerungen oft schwer ins Gemüt. Für Grundstück und Neubau wurden alle Patronate und anderen Gebäude der Kirchengemeinde, außer den Kirchen selbst, abgelöst oder aufgegeben. Eine Pfarrwohnung mit Dienstzimmer befindet sich im Haupthaus, Mietwohnungen und ein Büro der Diakonie sind im Nebenhaus untergebracht. Der großzügige Bau wurde rasch in Besitz genommen.
Er ermöglicht eine vielfältige Nutzung, auch ganz verschiedene Gruppen können gleichzeitig Veranstaltungen erleben. Der Saal mit 110 Plätzen ist fast täglich belegt. Die Volkshochschule bietet hier Kurse an, viele Vereine und Einrichtungen nutzen dieses Angebot, zumal Technik, Nebenräume und eine Küche zur Verfügung stehen. Oft kommen wir mit der Belegung an unsere Kapazitätsgrenze. Der Keller mit Sport-, Musik- und Gruppenräumen gehört der Jugend. Die obere Etage ist mit Gesprächsraum, Kinderräumen, Räumen für kleinere Gruppen und ganz viel Spielzeug und Instrumenten belegt. Einmal robben die Babys durch das Bällchenbad, andermal wird gehäkelt, gestrickt und gebastelt und am kommenden Tag vertiefen sich Gemeindeglieder im Gebet. Zu den umfänglichen Möglichkeiten des Hauses kommt der große Pfarrgarten. Zu den Legotagen zum Beispiel sind alle Räume bis unters Dach voll mit Schlafsäcken, Kuscheltieren, Malblättern, Büchern, Legosteinen und der langen Essentafel. Und der Garten hallt von Kinderspiel und Freudenschreien wider. Auch die Schulkinder der Evang. Grundschule nutzen Saal und Legosteine rege und bauen sich gerade einen Schulgarten am Haus aus. Die neuesten Errungenschaften im Garten sind die Wasserpumpe und der Steinbackofen, um den sich oft Gruppen mit eigenen Pizza- oder Brotbackkünsten versammeln.
Die farbigen Säulen im Foyer, die nicht nur die Kinder begeistern, sind gestiftet von unserer Partnergemeinde in Bad Ems, in deren Stadt die offizielle Hundertwasser-Manufaktur beheimatet ist. Auch Kreuz und Labyrinth sind aus dieser Keramikwerkstatt. Im Saal sind wechselnde Ausstellungen zu sehen. Ein Stoff-Wandbehang zur Dreieinigkeit ziert die Stirnseite gen Osten. In der Winterzeit finden im Saal die Gemeindegottesdienste statt. Für das so abwechslungsreich nutzbare Gemeindehaus „Zu den fünf Kirchen“ sind wir bis heute sehr dankbar.